Bislang erhielten Personen, die mindestens fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hatten, einmal im Jahr Post von der Deutschen Rentenversicherung mit Informationen zu den Altersbezügen. Zusätzlich wurden diejenigen, die beruflich oder privat vorgesorgt hatten, ebenfalls von den Anbietern über zukünftige Zahlungen informiert. Um jedoch den Gesamtbetrag für den monatlichen Verfügungsrahmen zu erfahren, mussten Unterlagen gesichtet und Beträge selbst zusammengerechnet werden. Umfragen ergaben, dass sich die große Mehrheit der Arbeitnehmer eine einfachere Lösung wünschte – vorzugsweise in digitaler Form.
Die Entstehung der Digitalen Rentenübersicht
Die Bundesregierung hat diesen Wunsch erhört und die Digitale Rentenübersicht gesetzlich auf den Weg gebracht. Dabei ging es nicht nur um den Service für die Bürger, sondern vor allem darum, die Menschen gezielt auf mögliche Versorgungslücken und Nachholbedarf bei der Altersversorgung hinzuweisen. Denn nur die wenigsten können allein mit der gesetzlichen Rente ihren gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten – es drohen eher erhebliche finanzielle Lücken ohne zusätzliche Vorsorge.
Die Deutsche Rentenversicherung bot sich als zuständige Stelle für den neuen digitalen Service an. Die Zentrale Stelle für die Digitale Rentenübersicht (ZfDR) schaltete das Portal rentenuebersicht.de anschließend für alle Bürger frei.
Wie nutzen Sie die Digitale Rentenübersicht?
Um eine Anfrage zu stellen oder Zugang zu erhalten, benötigen Sie:
- Ihren Personalausweis mit aktivierter elektronischer Ausweis-Funktion
- Ihre eID-PIN
- ein Smartphone mit NFC-Leser
- die "AusweisApp2"
- Ihre Steuer-ID
Eventuell müssen Sie zuerst die Aktivierung der Online-Ausweisfunktion beantragen. Jeder ab dem 15. Juli 2017 ausgestellte Ausweis besitzt diese Funktion bereits. Bis zum Ablaufdatum ist kann der Ausweis beim Bürgerbüro nachträglich aktiviert werden. Allerdings können Probleme mit der PIN auftreten, beispielsweise wenn der Brief mit der Transport-PIN verloren gegangen ist oder Sie Ihre selbst gesetzte PIN vergessen haben. Hier finden Sie Hilfe.
- Sind Sie bereit, besuchen Sie die Seite rentenuebersicht.de auf Ihrem Smartphone oder PC.
- Danach setzen Sie mit der Ausweis-App fort.
- Scannen Sie Ihren Ausweis gemäß den Anweisungen und geben Sie Ihre PIN ein.
- Wenn alles in Ordnung ist, wird die Internetseite nach Ihrer Steuer-ID für einen zusätzlichen Identifizierungsschritt fragen.
- Jetzt läuft Ihre Anfrage.
Zu Beginn sehen Sie jedoch nur die Information, dass Ihre Anfrage mehrere Tage dauern soll. Sie bekommen allerdings schon nach einigen Minuten Einblick in die Rentenübersicht.
In der Digitalen Rentenübersicht finden Sie:
- Gesetzliche Rentenversicherung
- Betriebliche Altersvorsorge durch Direktversicherungen oder Pensionskassen
- Zusatzversorgung für Beschäftigte im öffentlichen Dienst
- Private Altersvorsorge mit Basis- bzw. Rürup-Rente oder Riester-Rente
- Fondssparpläne und Lebensversicherungen für die Rente mit Auszahlung ab dem 60. Lebensjahr
Dabei erhalten Sie nicht nur genaue Beträge, sondern auch den Beginn der Zahlungen und – wenn möglich – eine Prognose zu den finanziellen Auswirkungen von Rentenerhöhungen in den Jahren bis zu Ihrem Ruhestand.
Was nicht erfasst wird:
- private Kapitalanlagen, die vor dem 60. Lebensjahr enden (z.B. Sparpläne)
- Festgelder
- Immobilienbesitz mit Mieteinnahmen
Es gibt auch keine Kalkulation zu Ausgaben oder Kosten im Alter, eventuellen Steuern als Rentner und keine Antwort auf die Frage, ob Ihre Rente eines Tages ausreichen wird. Hierzu wird weiterhin eine individuelle Rentenberatung empfohlen, spätestens bei Erhalt der nächsten jährlichen Renteninformation, denn diese wird weiterhin versandt – die Digitale Rentenübersicht dient lediglich als Zusatzservice.
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